Heike Baehrens MdB (links) im Gespräch mit Mitarbeitern des Hegau-Jugendwerks in Gailingen Bundestagsabgeordnete Heike Baehrens besuchte Hegau-Jugendwerk
Das Leistungsspektrum des Hegau-Jugendwerks reicht von der klinischen Behandlung bis zur beruflichen Rehabilitation junger Menschen. Dies schilderten Pflegedirektorin Ina Ratje und der ärztliche Direktor Dr. Klaus Scheidtmann der Bundestagsabgeordneten Heike Baehrens auf einem Rundgang durch die verschiedenen Abteilungen des Hauses. Die SPD-Abgeordnete ist vom Fach. Nicht nur als Mitglied des Gesundheitsausschusses, sondern auch aus ihrer früheren Tätigkeit als Vorstandsmitglied der Diakonie in Württemberg, kennt sie viele soziale Einrichtungen von innen. Ihr Lob hat daher Gewicht: „Die Breite und Vielfalt der Angebote für Kinder und Jugendliche ist bundesweit vorbildlich", sagte die Abgeordnete.
Die Einrichtung kämpfe immer wieder mit Kompetenzstreitereien zwischen Krankenkassen und der Rentenversicherung, die sich nicht einigen können, wer für die Behandlungskosten aufkomme. Dies führe zu langen und für die Eltern belastenden Wartezeiten. Hier bringe das Bundesteilhabegesetz Verbesserungen, kündigte Baehrens an.
Auch das Hegau-Jugendwerk sorgt sich darum, auch in Zukunft ausreichend Fachkräfte zu gewinnen, auch wenn die Konkurrenz durch den Schweizer Arbeitsmarkt im Gegensatz zu anderen Pflegeeinrichtungen eine geringere Rolle spiele. Für den Singener Abgeordneten Hans-Peter Storz, auf dessen Initiative Baehrens nach Gailingen kam, ein bekanntes Thema: „Fachkräfte gewinnt man mit guten Arbeitsbedingungen und einer fairen Bezahlung.“ Das gelte auch im sozialen Bereich.
In Berlin werde derzeit an einer Reform der Ausbildungsordnungen im Pflegebereich gearbeitet. Ein einheitlicher Ausbildungsgang für alle Pflegeberufe könne zur Aufwertung des Berufsbilds beitragen und den Beschäftigten mehr Möglichkeiten eröffnen, so Baehrens. Gleiches gelte für zusätzliche Studienplätze im Bereich der Pflege. Der Pflegeberuf dürfe jedoch nicht akademisiert werden, so die Abgeordnete. Denn: „das deutsche Modell der dualen Ausbildung hat sich auch in der Pflege bewährt.“
Hans-Peter Storz und der Gailinger Bürgermeister Heinz Brennenstuhl betonten die wirtschaftliche Bedeutung der Gesundheitswirtschaft für die Region. Mit über 300 Mitarbeitern sei das Jugendwerk ein bedeutender Arbeitgeber.